Mittwoch, 25. Juni 2008

Hansi Flick: "Wir wollen unbedingt ins Finale"

"Heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) trifft die deutsche Nationalmannschaft im EM-Halbfinale in Basel auf die Türkei, die im Turnierverlauf bewiesen hat, dass man ihr gegenüber bis zur allerletzten Minute wachsam sein muss.

Bei diesem Spiel wird Hansi Flick von der Bank des Cheftrainers wieder weichen und seine angestammte Rolle als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw übernehmen, der nach seiner Sperre beim 3:2 im Viertelfinale gegen Portugal wieder die Verantwortung übernimmt. Im Gespräch mit DFB.de gibt Flick Auskunft über Taktik, Motivation und darüber, warum niemand die türkische Mannschaft unterschätzen wird.

Frage: Herr Flick, wie beurteilen sie die Türkei, die auf einige verletzte oder gesperrte Spieler verzichten muss.

Hansi Flick: Ganz ehrlich, ich kann es nicht mehr hören, wer bei den Türken verletzt oder gesperrt ist, und welcher Vorteil sich daraus für uns ergeben könnte. Wir sprechen hier über das Halbfinale einer Europameisterschaft. Wer ein solches Halbfinale erreicht hat, dem gebührt auch jeder Respekt. Wir werden jedenfalls ganz bestimmt niemanden unterschätzen.

Frage: Was erwarten Sie von den Türken?

Flick: Die türkische Mannschaft spielt mit großer Leidenschaft und sie glaubt immer bis zur letzten Minute an sich, wie ihre vorherigen Spiele eindrucksvoll gezeigt haben. Aber auch bei uns wird – wie schon gegen Portugal - jeder total ehrgeizig sein, um den Fans zu zeigen: "Wir wollen unbedingt ins Finale!".

Frage: Der türkische Trainer Fatih Terim gilt als großer Motivator...

Flick: Zweifellos, man hat ja gesehen, wie er sein Team motivieren kann. Das aber gehört zum Handwerk des Trainerberufs. Und, ich habe das schon des öfteren betont, auch Jogi Löw trifft immer den richtigen Ton, um die Spieler vor einem solchen Match noch einmal zu pushen.

Frage: Gegen Portugal hat Löw eine taktische Änderung vorgenommen und von einem 4-4-2 auf 4-2-3-1 umgestellt. Wie wird man den Türken begegnen?

Flick: Ich sehe das 4-2-3-1 bzw. 4-5-1 nicht unbedingt als defensiver an, wie das Spiel gegen Portugal gezeigt hat. Da haben unsere beiden Außen, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger, immer wieder für große Gefahr gesorgt. Es geht uns letztlich immer darum, unser eigenes Spiel durchzusetzen, egal ob nun mit einem 4-4-2- oder einem 4-5-1-System.

Frage: Für Torsten Frings wäre in beiden Systemen Platz...

Flick: Torsten kann wieder voll mit trainieren. Und es spricht sehr für ihn, dass er nach dieser schmerzhaften Verletzung in so kurzer Zeit wieder Fuß gefasst hat. Er ist auf jeden Fall eine weitere Option.

Frage: Nur "eine weitere Option"?

Flick: Torsten hat einen sehr hohen Stellenwert im Team. Trotzdem wollen wir uns noch alle Optionen offen halten. Morgen wissen wir alle mehr."

Quelle: DFB

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